Aufprallen...
...wie sich die Tage dahinschleppen und nichts, rein gar nichts, passiert. Wie jeder einzelne Tag mir vorkommt wie ein zu hart eingestelltes Trampolin. Aufprallen anstatt hineinfallen. Wie ich jeden Abend so unsagbar müde und erschöpft bin und trotzdem nicht einschlafen kann. Als wäre ich drüber weg, lange schon, über den Punkt, an dem der Schlaf noch die Arme ausbreitet. Aufprallen anstatt hineinfallen.

Ich las während meiner drei-mal-pro-Woche Warterei im KH in den Büchlein des Herrn Noll (schauen Sie bitte unter blogblatt.de) und empfand eine schweinshündische, nostalgische Sehnsucht. Mittendrin statt nur dabei - ich werde sogar zitiert: eine meiner flappsigen Bemerkungen lange nach Anbruch der Nacht. Heute, nach all den Irrfahrten, dem ganzen Dreck zwischendurch, nach Stalking, Walking und Waschgängen: Aufprallen anstatt hineinfallen.




bildermacher2 am 14.Mai 11  |  Permalink
Es ist schon wieder was passiert.
(Titel ... shamless plug der Romananfänge von Wolf Haas)

Obwohl der Mensch grundsätzlich fast alles sein kann, was er will, verfängt er sich doch meist in selbstgestrickten Denkschleifen bzw. in der Erwartung, das das Unhörbares gehört wird. Und "unhörbar" ist heute alles, was nicht mit 100db+ die Hörgänge quält. Unhörbar ist ein Blick, ist ein Nicken, ist ein fustriertes In-Sich-.Sein.

Was mich wundert (und mir Respekt abnötigt): Nichtsdestotrotz findest Du noch immer Worte, selbst heute, noch all den vielen Jahren, nach allem, was war. Da, wo ich verstummt bin, wo nicht einmal mehr Bilder meinen Dissenz mit der Welt und dem Leben an sich transportieren können, schreibst Du noch. Respekt.

heim_weh am 16.Mai 11  |  Permalink
Im Grunde genommen bin auch ich verstummt. Es ist immer nur ein kurzes Zucken, so mal zwischendurch, nicht mehr. Mir ist die Lust auf Schreiben gänzlich vergangen, nur gelegentlich sind da kleine Fetzen in meinem Kopf, die jedoch bereits wieder davon geweht sind, bis ich mich hier eingeloggt habe.

Respekt habe ich vor deiner Konsequenz, die Bilderwelt tatsächlich abgehakt zu haben. Ich hatte anfangs die Hoffnung, du könntest dann doch nicht ohne. Aber du kannst. Schade, denn ich habe deine Bilderwelten sehr gern gehabt und sie fehlen irgendwie. Und auch sonst fehlst du. Irgendwie, irgendwo.