Freitag, 4. Juli 2014
Sind denn alle irgendwie?
(in Ergänzung zum Nachbarhaus)

Wir haben ja nicht nur das Nachbarhaus gekauft (gehört übrigens ja eigentlich eher der BHW, und das noch lange Jahre), sondern auch eines in der Kleinstadt, zu der unser Kaff gehört (dieses wiederum gehört noch viele Jahre lang eigentlich der Kreissparkasse).

Nebenan haben wir in der mittleren Wohnung schwierige Mieter (ich berichtete dann und wann über die alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern). Das hat sich nun langsam zwar nicht in Wohlgefallen, aber immerhin aufgelöst. Demnächst sind auch die letzten beiden ausgezogen und was dann kommt, wird man sehen.

In der Kleinstadt hat in der EG-Wohnung vor 4 Monaten eine alleinerziehende Mutter mit 2 kleinen Kindern ihre Zelte aufgeschlagen (genauso war das dann auch). Wir hatten die Wohnung kernsaniert, komplett neues Bad eingebaut, neue Fussböden, neue Stromleitungen, Türen gestrichen, tapeziert, gemalert und für ihren Einzug alles supersauber geputzt. Immerhin hat so eine alleinerziehende Mama ja schon genug um die Ohren. Wir besorgten ihr noch ein paar Möbel und Lampen, alles fast neu und sehr hübsch, intakt und sauber und putzten noch rasch die Fenster, damit sie nur noch einziehen muss. Sie wissen schon: die Arme hat ja mit den Kindern und dem Umzug bereits so viel Arbeit.

Nach ein paar Tagen rief der Vorvermieter an und fragte, was mit den Klamotten in der alten Wohnung werden soll und vor allem mit den Vögeln, welche die Ex-Mieterin dort "vergessen"hat.

Noch wenig später beschwerten sich die anderen Mieter im Haus über den nächtlichen Lärm aus der untersten Wohnung. Immer, wenn die Mieterin zusammen mit ihrem alkoholabhängigen Freund einen gewissen Level erreicht hat, und das meistens gegen 1.30 Uhr nachts, stritten und prügelten die sich, dass die Wände wackelten.

Noch wenig später kamen Beschwerden, dass rings um das Haus herum riesige, stinkende Tretminen lagen. Der heimlich mit eingezogene Freund hat seinen Hund mitgebracht und weil es zu weit zu sein schien, über die Strasse und in den gegenüberliegenden Stadtpark gassizugehen, liess man den Hund munter in den Vorgarten und das winzige Gärtchen hinter dem Haus scheissen.

Noch wenig später hiess es, es würde aus der unteren Wohnung komisch riechen. Es stellte sich heraus, dass der Freund eine Wohnung eine Kleinstadt weiter gefunden hatte und alle nun dort lebten. Alle, bis auf die Katze, die man, ähnlich wie die Vögel, "vergessen" hatte. Polizei und Jugendamt sahen sich aus rechtlichen Gründen nicht in der Lage, nach der Katze zu sehen, aber es stellte sich heraus, dass diese noch lebte.

Nachdem das Jugendamt die doch irgendwie traumatisierten Kinder endlich in Obhut genommen hatte, kam die Kündigung der Mieterin. Froh darüber, dass es kein langes Theater geben würde und sie selbst das Mietverhältnis beendete, warteten wir darauf, dass die Mieterin am 1. Juli die Schlüssel zu einer geräumten Wohnung übergeben würde.

PUSTEKUCHEN.

Nun die Nase voll von rechtlichen Gründen und Hindernissen, schauten wir heimlich kurz hinein....

.... ca. 30 Zentimeter hoch liegt Müll, Unrat, olle Klamotten. In allen Räumen.

Im Kinderzimmer sind die vor 4 Monaten angebrachten Tapeten heruntergerissen.

Die gesamten 70 Quadratmeter nagelneuer Fussboden liegen voller Katzenausscheidungen.

Vom neu gefliesten und mit Objekten ausgestatten Badezimmer ist kaum was zu erkennen, weil überall Müll liegt. Überall!

Weiterhin müssen die Kinder in einer Art Dunkelkammer gelebt haben, denn in der Deckenlampe war keine Glühbirne und die innenliegenden Rollos liessen sich nicht hochziehen.

Anwalt eingeschaltet, Amt informiert (die können da leider auch nichts machen, hahaha!....).

Zum heulen. Echt jetzt.

Nie wieder Mieter, die vom Amt betreut werden. Sorry, es gibt sicher auch andere, aber das ist jetzt die zweite Situation dieser Art.

Und ich dachte immer, diese Talkshows auf RTL und SAT, in denen immer so geflucht und gebrüllt wird, wären gestellt. Das ist alles echt. Alles. Die sind alle.... irgendwie....