Samstag, 25. September 2010
Hey Kroaten, wir kommen!
Morgen dann endlich der Kroate. Heute alle Sitze aus dem Kleinbus gebaut, ist jetzt ein Zweisitzer, damit alle Hundeboxen reinpassen. Wir holen nämlich nicht nur unseren Kroaten ab, sondern übernehmen eine ganze Tour ab Nürnberg bis Südniedersachsen. Sind zwar nur, mit unserem Kroaten, drei an der Zahl, aber Boxen müssen sein, zu aller Beteiligten Sicherheit.

Heute letzte Instruktionen abgeholt und die Papiere für die Hunde. Alle gechipt und mit EU-Pass. Die Frage nach einem Wörterbuch "Wuff-Wuff: Kroatisch - Deutsch" habe ich mir verkniffen. Hehe.

Wird ein langer Tag morgen. Und voller Gestunke, denn drei Hunde aus einem Tierasyl riechen nun mal nicht nach Lenor oder wenigstens Landluft, sondern eben nach, nunja, Tierasyl. Man gewöhnt sich aber dran. Hoffe ich. Wenn nicht, dann ist das ja auch nur zeitlich begrenzt. Vier Stunden, wenn alles gut geht.

Sind da so reingerutscht, in die Sache. Eigentlich wollten wir ja nur unseren Kroaten...

... ist aber ein schönes Gefühl. Was tun, das gut tut. Anderen und einem selbst. Freu mich auf morgen. Sehr.



Donnerstag, 16. September 2010
Dramarama
Die Dramen geben sich hier die Klinke in die Hand. Man gewöhnt sich langsam daran, innerlich in Daueraufruhr zu sein. Nur die ständige Müdigkeit nervt gehörig.

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Wegen der Müdigkeit in die Hände eines Naturheilkundepaares begeben. Ich, als ungläubiger Kopfmensch! Doch dann haben es die beiden geschafft, mich vollkommen in Rotz und Wasser aufzulösen - Stichwort: Lebenskalender (und das ohne besondere Vorkenntnisse meiner Biografie). Inzwischen habe ich mich an die Grünen Smoothies gewöhnt, sie sogar ein wenig liebgewonnen. Abgenommen habe ich dennoch nix. Im Gegenteil: mein Körper hält sich für ein Wasserreservoir. Tz.

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Nach langem Hin und Her nun doch für den Kroaten entschieden. Wenn alles klappt, dann werden wir uns am letzen Sonntag im September zum ersten Mal in die Augen sehen. Ich bin schon jetzt sehr, sehr aufgeregt.

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Letzte Nacht geträumt, meine Mutter wäre gestorben. Heulend und zitternd aufgewacht aus einem Traum in dem ich heulte und zitterte. Der Gedanke, dass sie nicht mehr unendlich da ist, ist allgegenwärtig - 80 Jahre sind bereits jetzt ein langes Leben, viele erreichen dieses Alter erst gar nicht. Heute den ganzen Tag im Kreisdenken, wie das sein wird, wird sie wirklich nicht mehr da sein. Was wird dann mit dem kleinen Bruder, der zwar schon groß ist, aber das nur äußerlich. Möge dieses Drama noch lange nicht an die Tür klopfen - das könnte ich momentan nicht bewältigen, denke ich.

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Das erste Mal eine volle Hunderunde geschafft und erst auf dem Rückweg gehumpelt. Es wird. Langsam, sehr langsam, aber wo ein Wille, da auch eine ganze Hunderunde.

Apropos Hund: die Meinige hat vor ein paar Tagen einem anderen (kleinen Mistvieh) in den Schwanz gebissen. Richtig feste. Die letzten Zentimeter mussten dann doch tatsächlich in der Tierklinik amputiert werden. Zur Verteidigung der Meinigen: das Frauchen hat schon von Weitem so ein Geschrei gemacht - da noch grundlos - dass das eigentlich nur Notwehr war. Ich selbst war übrigens nicht dabei, sondern die Tochter. Alles in allem eine Verkettung der allerungünstigsten Umstände, die aufeinandertreffen konnten. Das Vertrauen in die Meinige lasse ich mir davon aber auf keinen Fall erschüttern. Sie ist keine Beisserin. Das weiß ich ganz gewiss.

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Gleich - mal wieder - Arzttermin. Da hab ich gerade auch so eine Serie. Wie bei den Dramen.



Dienstag, 31. August 2010
Schönere Nächte
Seitdem mein Nachtmedikament umgestellt wurde, habe ich scheinbar mehr Traum- als Tiefschlafphasen, was sich in entsprechender Tagesmüdigkeit niederschlägt, aber auch dazu führt, dass ich des nachts eindeutig mehr erlebe, als am Tage.

So bin ich zum Beispiel vor ein paar Nächten mit einem sehr geschätzten Bildermacher durchgebrannt und in einem Wohnmobil durch die Gegend getingelt. Leider hielt die Romanze am Ende doch nicht: er tauschte mich gegen eine dunkelhaarige und wesentlich attraktivere Jüngere ein. Die Schulden von über 2 Milliarden Euro jedoch, die wir in unserer gemeinsamen Zeit gemacht haben, hat er behalten, da ich mich außerstande sah, das jemals abzubezahlen.

Erst neulich - was Freud davon hielte, würde mich sehr interessieren - sah ich mich in einer sehr unangenehmen Situation. Ich saß auf dem Klo und konnte kein Klopapier finden, während direkt vor der Türe blutrünstige, menschenfressende Bestien auf mich warteten.

Ich bin schon sehr gespannt, wohin es mich heute Nacht verschlagen wird.