Jetzt musste ich doch mal nachforschen, was Instagram eigentlich ist und auch gleich befinden, dass es mich nicht interessiert. Genauso wenig wie Twitter, Whatsapp oder was es da noch so gibt, Facebook eingeschlossen.
Nachdem wir fast mal eine junge Frau im Schritttempo angefahren haben, weil diese partout nicht den Blick von ihrem Smartdings lösen konnte, verwirrt mich das alles ohnehin. Nicht mal mehr durch die Stadt laufen kann man noch, ohne dass man zeitgleich auf irgendeinem Accountdings angemeldet und aktiv sein muss? Übt dieses grosse Angebot an "dabei sein" einen Zwang auf Smartphonebesitzer aus? Meldet man sich bei Registration auch gleich von seinem Echtzeitleben ab und geht eine Verpflichtung ein, die 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche Aufmerksamkeit fordert?
Ich muss leider gestehen, dass ich Facebook und Co überaus langweilig finde. Ich kann dort nichts finden, das mich fesseln würde und wegen dem ich achtmal am Tag, oder öfter, oder gar ständig, dort lesen und schauen müsste. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Zeit manche Menschen dort lassen. Wie viel Zeit drauf geht, wenn regelmässige Einträge vorgenommen werden, Bilder hochgeladen, in der Leseliste quer gelesen wird. Wie der Tag dadurch in viele kleine Stücke gerissen wird.
Ich war noch niemals auf Twitter angemeldet. Es ist mir egal, wer wann wo ist und ob es dort gerade regnet oder ob die Bahn Verspätung hat. Ich möchte auch nicht wissen, wer wann wo was isst und wie die Mahlzeit ausschaut oder ob das Glas Wein einen besonders schönen Schliff hat. Ich will auch nicht anderer Leute Bälger auf Fotos sehen, oder den Wuchs der vorgezüchteten Tomaten verfolgen.
Ich will auch keine Urlaubsbilder anschauen, will keine Strände oder Sehenswürdigkeiten betrachten - Sehenswürdigkeiten, die ich im Web hunderttausendmale betrachten kann, weil sie jeder Idiot schon mal fotografiert hat. Und überhaupt frage ich mich, wieso man jedes Jahr in ferne, fremde Länder fliegen muss. Man kann nicht die ganze Welt bereisen, es wird immer einen Ort geben, den man noch nicht gesehen hat, es wird immer ein Land geben, dass man noch nicht betreten hat.
Für drei Wochen "in der Ferne wandeln", auf ausgetretenen Touristenpfaden, werden Unsummen an Geld hingeblättert, wird die Garderobe teuer aufgefrischt, wird Flugzeugbenzin in die Atmosphäre geröchelt, werden Viren von hier nach dort und von dort nach hier getragen, wird auf Matratzen geschlafen, auf denen wer weiss schon was gelegen hat und hinterher werden Fotos angeschaut und vorgeführt, die man so schon hunderte Male gesehen hat von Orten, die man sich inzwischen im Fernsehen deutlich intensiver und entspannter anschauen kann (ich empfehle hier eindeutig Arte). Und wozu? Um dagewesen zu sein? Für drei Wochen, eine Zeitspanne, die nichts über das Land und die Menschen dort aussagen kann?
Ich bin vermutlich alt und vollkommen out. Gerne, danke schön.
von
Frau Novemberregen.
1. Finden Sie, so im Schnitt, Sie haben es schwerer oder leichter als die meisten Leute, die Sie kennen?
Da bin ich mir nicht sicher. Nach aussen hin wirkt es so auf mich, als hätten die meisten Leute, die ich kenne, es leichter (bis auf einige Ausnahmen, da möchte ich wirklich nicht tauschen, bzw. wüsste ich auch keine hilfreiche Lösung des Grundproblems). Allerdings lassen die wenigstens Leute einen wirklichen Blick hinter die Kulissen zu. Dazu kommt noch, dass ich selbst sehr hohe Ansprüche an mich selbst stelle, so dass ich mich schon immer sehr abmühen muss, mir selbst gerecht zu werden und mich immerzu angestrengt fühle. Ich könnte hier noch meine arg komplizierte Kindheit und Jugend anführen und die nicht (mehr) vorhandenen Familienverhältnisse, aber ab einem gewissen Punkt im Leben muss man das hinter sich lassen und das eigene Leben in die eigenen Hände nehmen, so gut es geht. Deshalb denke ich, dass ich mir meine gefühlt mühsame Suppe selbst eingebrockt habe und deshalb tunlichst nur leise jammern sollte.
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2. Wann haben Sie das letzte Mal laut gelacht?
Gestern abend, mehrmals.
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3. Worüber?
Über die Grimassen des Malamute, der wirklich sehr blöde schauen kann. Ich vermute aber, dass er selbst das nicht einmal weiss.
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4. Was ist für Sie aktuell das schwerwiegendste gesellschaftliche Problem?
Inkonsequenz und Uneinigkeit. Das ist übrigens in meinen Augen überall ein Problem und zwar das allergrösste.
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5. Was tun Sie ganz persönlich, um es einer positiven Lösung zuzuführen?
Konsequent nach Einigkeit streben, zumindest im eigenen Umfeld. Kennen Sie eigentlich Don Quichotte? ;-)
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6. Wie finden Sie die Schuhe?
Optisch sehr schön und hochwertig. Eher nicht pflegeleicht? Für mich allerdings kommen die nicht in Frage. Ich bin eher der "Gummistiefeltyp", hier auf dem Lande. Und den ganzen Tag auf diesen Absätzen, das wäre auch nichts für mich.
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7. Wie finden Sie Klopstock?
Äh. Wer? Ähm, sorry.
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8. Wie finden Sie rosa Sekt (trocken) mit O-Saft in großen Wassergläsern?
Ich trinke seit geraumer Zeit keinen Alkohol mehr (früher war das gänzlich anders, da könnte ich Ihnen Geschichten erzählen, haha...). Weder Sekt noch sonst was. Ich mag das einfach nicht, es schmeckt mir absolut nicht. Alleine der Geruch.... ähm, nein, nein danke.
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9. Wovor hatten Sie mal Angst aber haben keine mehr?
Zahnarzt.
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10. Wie stehen Sie zu Kaktehen? (Entschuldigung...)
Ich habe so ein Stacheldings seit zig Jahren auf der Fensterbank stehen. Hunderte anderer Zimmerpflanzen sind über die Jahre zugrunde gegangen. Der Kaktus nicht. Der wächst einige Millimeter im Jahr, in derselben Erde und im denselben Topf von seinerzeit. Unkaputtbar. Eigentlich mag ich ihn nicht sonderlich, aber wer so unerschütterlich ist, der hat sein Dasein auch verdient.
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11. Was wollten Sie noch sagen, alternativ: was wollten Sie noch wissen?
Ich hasse es, wenn ich mit den Hunden ins Feld losfahre (fahren deshalb, weil ich keine Lust habe, die Kacke von zwei grossen Hunden im Dorfe einzusammeln, da bräuchte ich ja die Megatüten von Aldi und müsste die dann auch noch mitschleppen - ohoh, neeee) und das Autoradio beim Start losplärrt. Ich habe dann während der gesamten Hunderunde einen Ohrwurm, und zwar meistens nur ein, oder zwei Sätze, die mir ununterbrochen in Endlosschleife im Hirn festsitzen. Und dann vielleicht auch noch so einen grässlichen Schlagertext. Widerlich ist das. Jawoll.
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Wussten Sie schon, dass ich Dinge, die ich freiwillig erledigen darf, meistens auch tue? Im Gegensatz zu denen, die ich tun muss, oder zumindest sollte. Da bin ich eher negativ eingestellt. :-)
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