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Arbeit lohnt sich einfach nicht!
Der Beschwerdebrief, wohl verfasst von der Mutter, veranlasste das Amt zu einem Anruf und einer Terminvergabe für den nächsten Tag. Eine Entschuldigung gab es zwar nicht, aber dafür eine Barauszahlung.
Satte
390,00 Euro.
Sie erinnern sich noch? Der Lehrlingslohn für sechs Tage Arbeit pro Woche, Vollzeit und darüber hinaus, betrug netto
330,00 Euro.
Wenn die Tochter mit den Hintern auf dem Sofa liegen bleibt, macht sie ein also ein Plus von 60,00 Euro. Und vermutlich wird die Miete auch klaglos vom Amt übernommen. Das wiederum wäre für die gepeinigten Eltern eine Erleichterung, so dass diese fast geneigt sind, der Tochter zu sagen, sie solle einfach liegenbleiben. Immer schön liegenbleiben. So für die nächsten 45 Jahre, bis es dann für´s Kind Rente gibt.
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Eine weitere Rechnung dieser Art besagt, dass die Mutter, nach elf Schuljahren und einer daran anschliessenden fast lückenlosen Erwerbstätigkeit, ebenso viel oder wenig Rente bekommen wird, wie die Frau Mutter von nebenan, welche fünf Kinder in die Welt geworfen hat, von denen inzwischen zwei plus zwei Enkelkinder in Pflegestellen sind und von denen der Rest durchgehend behördlich betreut wird.
Da nämlich eine Halbtagsstelle, welche insgeheim eine 24/7-Stelle ist, nicht viel Rente anhäuft und überdies die Rente in den nächsten Jahren schrittweise abgebaut wird, wird auch die arbeitende Mutter nicht über die Grundversorgung hinauskommen, was diese letztlich finanziell gleichstellt mit der niemals arbeitenden Mutter.
Und überhaupt:
Die Rentenpläne der aktuellen Regierung werden so kommentiert, als wären kommende Rentner Schmarotzer und faules, handaufhaltendes Pack.
Wer hat denn die Vergünstigungen für Familien, das stets ansteigende Kindergeld, das immer länger andauernde Erziehungsgeld, den Ausbau der Krippen und Kindergärten finanziert? Erinnern Sie sich noch daran, als es 50 Mark Kindergeld gab und daran, als das Erziehungsjahr tatsächlich 12 Monate dauerte? Und heute?
Ich verwehre mich dagegen, in späteren Jahren ein Schmarotzer zu sein. Oder ein Plünderer der Rentenkassen. Ich kann nichts dafür, dass das Rentensystem nicht funktioniert, und auch nicht, dass Steuergelder Ausflüge machen, meistens unterwegs sogar versickern, aber eben nicht dort hinreisen, wo sie denen zugute kommen, die sie einbezahlt haben. Oder zumindest denen, denen sie irgendwann einmal angedacht waren.
Ich muss das alles übrigens nicht durchschauen, dieses ganze hochtrabende und verquere System, diese seltsamen und nicht in Karten verzeichneten Wege, die Steuergelder gehen. Ich habe mich nämlich weder zur Verfügung gestellt, noch werde ich dafür bezahlt, dem deutschen Volke zu dienen und deren Gelder sinn- und zweckvoll zu verwalten. Ich bin nur eine von den Doofen, die einbezahlen und darauf hoffen, dass die Verantwortlichen behutsam damit umgehen.
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Eines noch: vor kurzem wurde vorm Supermarkt meines Vertrauens
(ach, Quatsch, dem nächstgelegenen, gerade Luftlinie) eine Sammlung der
Tafel unternommen. Grosszügig habe ich mein gesamtes Kleingeld
(viele grosse Münzen, Raucher wissen, warum die nie ausgegeben werden) in den Sammeltopf gegeben.
Ein paar Tage später wunderte ich mich darüber, dass die frischgeleerte Biotonne des Nachbarhauses schon wieder bis oben hin voll war. Ein Blick hinein offenbarte den Grund:
Die vielköpfige Familie war kurz vorher mit zwei Körben guter Sachen von der Speisung der Tafel gekommen. Bis auf die Süssigkeiten und Joghurts lag alles Obst und Gemüse, die Brote und mindestens drei Pakete weichgekochter Nudeln
( erst kochen, dann wegwerfen?) im Müll.
Ich hätte jetzt gerne mein Kleingeld zurück. Leider kann ich nicht genau sagen,wieviel es war. Ich schätze grob um die 11 Euro.
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Deutschland, es gibt kein Adjektiv mehr für dich. Echt nicht."