Langsam schläft sie mehr, als sie wach ist. Wird auf Spaziergängen am Ende immer langsamer und irgendwie auch kleiner. Knickt hinten öfter beim Gehen ein. Die Augen werden trüber, die Schnauze weisser. Weisse Haare auch am Bauch und Silberlocken am Allerwertesten.
Lieblingsbeschäftigung immer noch: Katzen jagen und natürlich Fressen. Alles, was verdaubar ist.
Ruhiger wird sie und auch lieber, anschmiegsamer. Mag neuerdings gerne betüdelt werden, früher hasste sie das. Mag angesprochen werden, mit heller, lobender Stimme, war ihr früher egal. Hört noch immer auf das leiseste Wort und ist froh, wenn sie davon abgehalten wird, Wild zu jagen. Muss man ja auch nicht machen, bringt eh nichts ein. Lieber so tun, als würde man gerne und dann doch nicht losrennen.
Mastzelltumor Grad 2 war die Diagnose. Die Prognose stand schlecht. Nun hat sie seitdem zweieinhalb schöne Jahre verbracht und ich hoffe, wünsche, dass es noch zwei, drei Jahre werden.
Lieblingshund. Von allen.
...
Heute den halben Tag verbracht, irgendwelchen gesichtslosen und angeblich zuständigen Leuten einigermassen freundliche Briefe zu schreiben. Am Nachmittag gedacht, jeden Augenblick zu platzen vor Wut. Ja, vor Wut.
Ich bin wütend, stinksauer und mächtig empört. Ich habe immer und überall mein Bestes gegeben, mich um alles und jeden gekümmert, habe auch letzte Hemden gegeben und auch noch dort Löcher gestopft, wo es eigentlich keinen Sinn mehr machte.
Jetzt bräuchte ich mal Hilfe von Leuten, die sich auskennen, zuständig sind, wissen, was zu tun ist. Und das war es dann auch schon. Ich bräuchte. Dabei bleibt es.
Ich resümiere nun für mich, dass am Ende doch alles kacke ist, egal, wie sehr man sich bemüht. Und das nicht nur auf einer Baustelle, sondern auf fast allen. Ich bin nicht sauer, weil ich EINMAL nicht weiterkomme, sondern deshalb, weil ich nirgends weiterkomme. Und weil ich damit trotz "Sozialstaat", "Recht und Ordnung" und massenweise Hilfspersonal und Betreuungen alleine bleibe. Mich betreut nämlich niemand und weil ich bisher immer alleine klargekommen bin, soll ich das auch gefälligst weiterhin tun. Sage meinen Dank.
Und nein, ich will kein Mitleid oder tolle Ratschläge. Ratgeber gelesen habe ich nämlich mehr als genug. Es scheitert nicht an der Theorie, sondern an der Praxis.
Gehe jetzt kotzen. Hossa.