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Kategorien : ich weiss auch nicht wie es dazu kommen konnte
Ich weiss,
wie das jetzt klingt. Unmöglich. An den Haaren herbeigezogen. Dennoch ist es wahr.
Nebenan ist gestern die alleinerziehende Mutter in einen Autounfall verwickelt worden und liegt im KH. Der Tochter, gerade 18, ist heute der Säugling abgenommen und in Pflege übergeben worden. Und wer darf sich um die restlichen drei Kinder (10, 11, 15) kümmern und denen erzählen, dass das Baby weg ist und Mama noch ein paar Tage im KH bleiben muss? Richtig. Ich. Nebenbei versorge ich einen gehbehinderten Hund, wurschtele mich durch mein Büro, kämpfe mit dem Papierkram, der zu dem Hauskauf gehört und versuche, mir nicht die andere Zahnreihe auch noch kurz und klein zu knirschen.
Hallo? Wenn mich das Schicksal oder die Götter hören: Es reicht jetzt. Wirklich. Es reicht jetzt voll und ganz.
Jiepiieyeeee
Schlimmer geht immer. Sagt man. Und stimmt auch.
Nächste Vollnarkose für Hund steht an. Danach dann umfassende naturheilkundliche Behandlung (Selbstzahler, Sie wissen schon) und entweder Klinik in Düsseldorf oder in Hamburg.
Das Geld wird zweitrangig, wenn man das Elend des Hundes sieht.
Pechvogel. Er. Ich auch. Irgendwie. Passt also.
Hossa!
Bisher bezahlt:
Grosse OP Hündin im Januar (Kastration und Tumorentfernung), plus Laboruntersuchung Tumor - 900,00 €
Darminfektion Hündin im März, Untersuchung, Medikamente, danach Entwurmung beide Hunde - 200,00 €
Grundimmunisierung Rüde im April, plus Allgmeinuntersuchung - 80,00 €
Zweite Grundimmunisierung Rüde, plus Auffrischungsimpfung Hündin im Mai - 120,00 €
Krallenversorgung und Krallenschneiden Rüde im Juni, plus Nahrungsergänzung - 70,00 €
Krallenversorgung und Krallenschneiden Rüde im August, plus grossem Blutbild im Labor - 150,00 €
Noch nicht berechnet, daher noch nicht bezahlt:
Erneute Krallenversorgung im August, Abendeinsatz gegen 20.00 Uhr, mit Verband
Erneute Krallenversorgung im August unter Sedierung, plus Anlegen einer Pilzkultur zwecks Klärung der Ursache des ständigen Krallenverlustes
Vermutlich bis Jahresende anstehend:
Allgemeinuntersuchung durch einen Tierdermatologen
Versuch einer Behandlung von SLO in einer Spezialtierarztpraxix
Diverse Krallenversorgungen, diverse Sedierungen, diverse Krallenbeschleifungen, diverse Verbände
Kein Nachbarhaus
... gekauft, sondern ein sechsköpfiges abgrundtiefes Sozialproblem.
(... deren älteste Tocher mit derselben Diagnose wie meine. Dasselbe übrigens auch schräg gegenüber. Muss wohl was im Trinkwasser gewesen sein...)
30. August 12
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FB is (no) good
Habe ich doch entdeckt, dass das Fahrrad des Freundes der Freundin, wo die Klinikflüchterin angeblich gerade lebt, genauso aussieht wie das Fahrrad des angeblichen Exfreundes, welcher seine Fahrzeuge stolz auf FB vorzeigt.
Ein Schelm, wer jetzt glaubt, dass das kein Zufall ist. Und notfalls wird sich wiederum eine glaubhafte Erklärung finden lassen, da bin ich mir ganz sicher.
20. August 12
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Hinterm Gartentor
Hinter dem großen Gartentor
kommt man sich sicher vor,
doch insgeheim ist man sich drüber klar,
dass gar nichts wirklich wunderbar,
sondern, tief unten überaus bewusst:
Es lauert stets ein Stück Verlust.
Bewahren, was einem wichtig ist,
und scheint es noch so kleiner Mist,
ist deshalb oberstes Ansinnen,
will man nicht vor vorn beginnen,
hinter irgendeinem Gartentor,
das einem kommt so sicher vor.
***
Das Ende der Klinik ist eingetreten. Verschwunden ist der Patient. In einer riesigen Wolke von Lügenmärchen auf und davon. Gelegentlich treffen böse Zeilen ein, die von Schuld und noch mehr Schuld sprechen. Dabei hat zuvor gar niemand dieses Thema angerissen. Man ist sehr verwirrt, doch der Klinikarzt beruhigt und gibt den Rat, zu tun, was nun noch zu tun ist: Abschied nehmen, gehen lassen, nichts mehr machen. Gut. Fein. Tun wir also dieses: Nichts mehr.
Schätzen Sie doch mal...
... wieviel Zeit Ihres Lebens Sie mit Warten verbringen?
Stellen Sie sich...
... das Allerschlimmste vor, wenn Sie an Haarwechsel bei einem Malamut denken...
... und multiplizieren Sie diese Vorstellung mit sich selbst.
Und diese unvorstellbare Vorstellung stellen Sie sich bitte acht Wochen lang dreimal täglich vor.
Wollen Sie immer noch Besitzer eines Malamut sein, der im Haus lebt, oder sind Sie einfach nur ein bisschen bekloppt?
:-)
[Platzhalter für Überschrift]
So richtig verarscht worden, mal wieder. Ganz, ganz grosses Kino war das. Aber, offen gestanden, habe ich nichts anderes erwartet. War ja immerhin auch nicht das erste Mal, dass sie wieder "daheim" einzieht und den verlässt, der ihr regelmässig die Fresse blau haut. Dass sie ausgerechnet ihren Geburtstag für den Tag X ausgesucht hat, hat das alles noch eine Spur dramatischer gemacht. Wir haben zur Ablenkung und als Geburtstagsgeschenk eine tolle Feier gesponsert, für irgendwelche Halbaffen, die wir noch nie zuvor gesehen haben, und die sich an Speis und Trank labten, wobei Trank eindeutig überwog. Sollten sie ja auch, ist ja auch Sinn einer Feier und es schien alles gut zu sein.
Am nächsten Morgen dann grosse Show, mit Übelkeit und Magenschmerzen, mit "kurz vor Tot" und bemühtem trockenen Würgen und vielem Hin und Her zu Apotheke, Arzt, Apotheke, Arzt. Das grosse Finale dann im Krankenhaus, wo es ihr, ein Wunder, ein echtes Wunder, schlagartig besser ging und sie sich in der Notaufnahme selbst entliess. Ich zuckte nur hilflos mit den Schultern, als wir gingen und man uns seltsame Blicke hinterher warf.
Vollkommen erschöpft und resigniert habe ich sie auf ihren eigenen Wunsch zurück zu ihrem Schlagetot gebracht. Und aufgegeben. Seit vielen Jahren drehen wir uns im Kreis und es wäre zum Totlachen, das alles, wenn es denn zum Lachen wäre.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige, und auch spezielle Therapien, aber nichts davon löst das Problem oder hilft in dem Sinn von Hilfe. Bleibt nur die Hoffnung auf die Klinik, die sich schwer tut, sie überhaupt aufzunehmen. Bei 50 Namen auf einer Warteliste verständlich, denn da nimmt man nur den auf, der auch einen zu erwartenden Erfolg erahnen lässt.
So sehr ich jetzt auch fest entschlossen bin, alle Brücken abzubrechen - irgendwann steht die Tochter wieder heulend vor der Tür und dann....
***
Bei einem Internet-Selbsttest habe ich am Ende die Diagnose "Sozialphobie" erhalten. Laut gelacht. Wo soll ich denn auch noch hingehen, mit wem treffen, wenn sie doch bereits im Umkreis von 200 Kilometern ihre dramatischen Geschichten verbreitet hat und ich dort eine grandiose Hauptrolle bekommen habe.
***
Nach den Regengüssen der letzten Tage ist das Grün geradezu explodiert. Ebenfalls explodiert ist die Population der Zecken. Bei zwei grossen Hunden ist das nicht lustig.
B.L.Ö.D.
Werde zunehmend blödiger im Hirn. Zu blöd, um gescheit das simple Kartenspiel "SkipBo" zu absolvieren. Zu blöd, um nicht jedes getippte Wort dreimal zu verbessern zu müssen. Zu blöd, um Gesprächen über längere Zeit aufmerksam folgen zu können.
Entweder verblöde ich tatsächlich und irgendwann bin ich so blöd, dass es mir nicht einmal mehr etwas ausmacht. Oder ich sollte vielleicht mal jemanden fragen, der sich auskennt mit den Symptomen spontaner Verblödung und damit, was man dagegen tun kann.