Freitag, 11. Mai 2012
Auch schön
Selbsthilfegruppen, die einem deutlich machen, das nix hilft.

Haha und Hossa. Ich lache dann heimlich im Keller.



Mittwoch, 11. April 2012
Unglücksrabe
Der Ausflug ins Ruhrgebiet wäre fast gut gegangen, wäre der Unglücksrabe mit den ohnehin schon demolierten Gliedmaßen und der angekratzten Psyche nicht mit der Kralle der linken Vorderpfote (ausgerechnet links, ich sag ja: Unglücksrabe) in einem Gitter eines Schmutzfangs hängengeblieben. Direkt vor der Haustür der Frau Mutter, die zu besuchen es galt.

Anstatt zu warten, bis wir ihn befreit hätten, zog er und zerrte. Und kam frei. Allerdings steckte die gesamte Kralle im Gitter und der Pechvogel blutete wie ein angestochenes Dingsda. Tatsächlich war es eine gigantische Pfütze Rot, direkt vor der Tür.

Angesichts dessen waren alle Beteiligten so dermaßen wirr, dass Frau Mutter nach einigen Minuten Panik "Erstmal Tschüss" sagte und wir es nach einiger Zeit bemerkten. Also, dass sie uns verabschiedete, zur Begrüssung. Da war es dann aber auch schon egal. Der Hund hörte irgendwann auf zu bluten und wir waren schweissgebadet und total erschöpft.

Da ging es dann aber erst los. Das Fressen. Ans sehr späte Frühstück schloss sich Kaffee und Kuchen an und danach dann warmes Abendessen. Fräulein Tochter, die sonst vielleicht drei Löffel Reis am Tag frisst, sorry: isst, bekam so fürcherliches Bauchweh, dass der Hund beinahe vergessen war. Eine Rolle Klopapier später mussten wir uns dann auch schon wieder verabschieden, weil eine Übernachtung mit zwei Hunden und Tochter doch so gar nicht geht. Auch ohne Tochter nicht, nur so anmerkend gesagt.

Auf der Rückfahrt war es ganz still im Auto. Der Unglücksrabe war vollkommen erledigt von seinem neuerlichen Pech. Die Tochter hielt die Hände an den Bauch. Der Meinige fuhr. Ich sinnierte über die Mutter, die - natürlich - alt aussah. Alt und müde. Und doch irgendwie agil. Ich glaube nicht, dass ich in deren Alter noch so agil wäre. Echt nicht.

Ostern dann alle Viere irgendwo hin versteckt. Telefon und Tür ignoriert und versucht, an nichts zu denken. Ha, als ob das ginge!

Demnächst eine Woche Urlaub, weit weg. Und danach direkt in den Kampf, Teil Vierhundertsechzehn, um und mit Fräulein Tochter.

Hossa.



Mittwoch, 4. April 2012
Spanish lullabies


Well, I'd never want to see you unhappy
I thought you'd want the same for me
(A fine Frenzy)



Samstag dann wieder ins Sperrgebiet. Da, wo der Eine wohnt, der, trotz allem, in Gedanken immer der Eine bleibt. Vielleicht auch gerade deswegen. Wegen allem.

Versucht, die Tochter zum Mitkommen zu überreden. Vielleicht zum letzten Mal. Wer weiss schon, was sein wird, in einem halben Jahr. Oder gar früher. 82. Meine Güte.

Komische Zeiten. Und sie werden immer komischer.

Haha.



Mittwoch, 28. März 2012
Zwicken und Zwacken
Als" Montagsproduktion", die ich wohl bin, bin ich an allerlei Einschränkungen und ewigen Schmerz, mal hier, mal da, ja schon gewöhnt. Jedoch hat dieser "Montagszustand" inzwischen ein Ausmass erreicht, das mich in die Knie zu zwingen versucht. Kaum hatte ich mich an "Knie" gewöhnt, kam "Bein" dazu, und zwar auf der anderen Seite. Obendrauf dann Rücken, aber Hallo! Und Bauch. Auch. In unregelmässigen Abständen und vollkommen zusammenhanglos zu Nahrungsmitteln. Aber jetzt, jetzt hab ich auch noch Schulter. Rechts. Ausgerechnet. Seit heute kann ich kein Auto mehr fahren, weil ich den Arm nicht hoch genug bekomme, um gescheit das Lenkrad betätigen zu können. Ohne Auto in der Provinz. Das ist wie ohne Fahrrad auf dem Deich. Oder so.

Da sich die anderen "Zustände" nicht verbesssert haben, gehe ich, vermutlich realistisch, davon aus, dass auch "Schulter" zu meinen ewigen Begleitern zählen wird. Vorsorglich habe ich mir deshalb einen Vorrat an Topfspülschwämmen zugelegt, welche, unter den BH-Träger geklemmt, eine deutliche Entlastung bedeuten. Sieht übrigens sehr geheimnisvoll aus, die Ausbuchtung unterm Shirt. So ein viereckiges Etwas. Was das wohl sein mag? Wie würde des Rätsels Lösung aufgenommen werden, würde ich mal eben den gelbgrünen Schwamm hervorholen und triumphierend ins Licht der freundlichen Frühlingssonne halten? :-)

Da ich auch nicht gescheit am PC arbeiten kann, zumindest nicht gescheit ohne Schmerzen, hat der Meinige mir ein Podest aus einer alten Holzpalette gebaut, mit einer teilweisen verschimmelten Spanplatte drauf. Mit dem Rollenstuhl war mir das zu vage, also sitze ich auf dem Spezialthron jetzt auf einem Küchenstuhl und kriege die Beine nicht mehr richtig unter den Schreibtisch. Das wird garantiert schlimm "Rücken" machen, aber die Schulter tut nicht so doll weh. Tschakka!!

Genug gejammert. Immerhin muss ich nun nicht die gefühlten hundert Fenster putzen. Oder Gardinen waschen. Das kann jetzt tun, wer mag - ich nicht.

Anmerkung: muss ich mein Gestöhne ein wenig besser dosieren: der Meinige schaut mitunter sehr genervt drein. Der hat ja auch gut schauen, so ohne "Knie", "Bein", "Bauch", "Rücken" und "Schulter".

Abschliessend: Die GEZ hat das staatliche erlaubte Recht, sich Gebühren zu stehlen, ohne selbst etwas dafür geleistet zu haben. Bei drei Firmenwagen ohne Radio oder TV plus ein Büro, ebenfalls ohne dergleichen, macht das monatliche 24 Euro Zwangsgebühren. Gesetzlich erlaubt. Hossa, Deutschland, du bist klasse!!!



Montag, 5. März 2012
Ach. Naja.
Jetzt ja doch Krach und Unheil an allen Fronten. Nicht, dass mich das überraschen würde, nein. Überraschend ist nur die Gelassenheit, mit der ich dieses zu Kenntnis nehme. Vielleicht liegt das daran, dass der Kahn ohnehin schon auf Grund gelaufen ist. Ein Leck mehr oder weniger ist da wohl auch scheissendrecksegal.



Donnerstag, 23. Februar 2012
...
Gratwanderkarte wäre gut.

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Das wirklich gemeine an der Desillusion ist, dass sie so allumfassend ist.

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Nach einem schmerzlosen Tag ist der folgende umso fieser.

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Eigentlich ist das Leben an sich ja eine absolut lächerliche Angelegenheit. Mit all den Prioritäten, die jeder für sich selbst setzt.



Mittwoch, 8. Februar 2012
Ich kenne einen Umweg,
sagte meine Tochter als sie noch klein war, und meinte damit eine Abkürzung. Sie hat, wie es mir scheint, diesen Versprecher verinnerlicht, denn all ihre Wege bestehen aus Umwegen und deshalb kommt sie niemals an Ziel. Es ist schwer, das zu sehen und dabei weder weinerlich noch wütend zu werden. "Machen Sie es sich schön, mit Ihrem Mann und den Hunden", sagte die Frau von der Hilfestelle, die vor Jahren bei uns war und die ich beim Einkauf traf, "Ihre Tochter ist erwachsen und hat den stärksten Willen, den ich je erlebt habe".

Mag sein, dass sie einen überaus starken Willen hat. Dennoch geht sie Umwege und keine Abkürzungen. Und ich bin wütend. Und weinerlich. Abwechselnd.

Wie ich darauf jetzt komme, ist der Umstand, dass ich nächtlich ebenfalls herumirre. Auf fremden Bahnhöfen, den richtigen Zug nicht findend. Auf fremden Straßen, autofahrend, und nicht die rechte Kreuzung findend. Auf dem Fahrrad, gigantische Berge erklimmend, und irgendwie niemals ankommend. Abwechselnd. Immer dieselbe Art Traum mit immer derselben Abwechslung.

Ich kenne auch Umwege. Abkürzungen weniger.



Freitag, 27. Januar 2012
...
wie wir beide beschließen, dass ich, wenn hier gar nichts mehr gehen sollte, mich als Kindertagesstättenmutti und Pixiefotografin selbstständig machen werde und wir an der Stelle, wo wir uns vorstellen, wie dann alle heulen, am Schluss, die Kinder, deren Mütter, alle Zuschauer und ich, vor Lachen nicht mehr einkriegen können...

(... nein, ich kann nicht keine Kinder leiden, ich habe nur ein sehr angespanntes Verhältnis zu Kindern...)



Mittwoch, 4. Januar 2012
...
dito.

Ansonsten alles wie bisher. Vom neuen Glück des neuen Jahres lasse ich mich nicht mehr blenden, zumal ich den Jahreswechsel mit einer Sparpackung Papiertaschentücher erlebte und bis heute nicht wirklich gesünder bin. Und auch der Rest, aussen herum, ist nicht anders als gewohnt.

[Memo an mich selbst: Lass es sein. Es führte seinerzeit zu nichts und genau das wird es auch wieder tun. Einziger Unterschied: der Kopf weiss, dass das Herz den eigenen Eigentümer an der Nase herumführt. Und Sex ist nichts weiter als Sex. Kann man haben, muss man aber nicht (ach, bin ich alt und weise geworden, pfui spinne).]

An den Dr. House des Nordens: bald mehr, in persönlicher Post. Hossa!



Freitag, 2. Dezember 2011
... das paradoxe Hoffen darauf, dass die allumfassende Hoffnungslosigkeit nur eine Momentaufnahme ist...