Dienstag, 1. März 2011
Leb mir was!
Kurz gedacht, nachdem ich mich in den weiten des Webs schrecklich langweilte, ich schaue mal, was das echte Leben macht und klickte aufs Bloggerdörflein. Aber Moment mal: das echte Leben? Nein, gewiss nicht. Selbst dort, wo authentisch berichtet wird, sind es nur ausgewählte Fragmente. Nur das, was in die Öffentlichkeit soll und darf. Alles andere, nämlich das echte echte Leben, bleibt unausgesprochen. Und so kommt es, dass man nur ein- und abschätzen kann und doch nichts weiß.

Aber wollen wir denn wirklich alles wissen? Wollen wir das volle Elend, die volle Entzauberung? Das echte Leben? Das echte Leben ist doch genau das, weswegen wir uns ins Web verdrücken (müssen).




Freitag, 11. Februar 2011
...
Wenn andere Leute uns durch die Fremdheit ihrer wunderlichen Reden und ihr seltsames Verhalten nervös machen, geben wir ihnen Beruhigungsmittel und sperren sie in geschlossene Anstalten.

(Sheldon B. Kopp, Triffst du Buddha unterwegs...)



Sonntag, 16. Januar 2011
Buch? Welches Buch?
Unter Top 100 hab ich mir ja was anderes vorgestellt. Wo sind alle die wunderbaren Bücher, in die ich hineingefallen bin und nur widerwillig daraus wieder hervor krabbelte? Keines davon ist dort zu finden. Ich bin sehr irritiert.



Montag, 29. November 2010
...
Der Bruder und die Mutter zerfleischen sich gegenseitig bis ins Elend. Ich beobachte aus der Ferne und kann nichts tun. Wüsste auch gar nicht, was zu tun sei.

Dass sie ist, wie sie ist und er ist, wie er ist. Sie, als Mädel damals zwischen zwei Buben nicht viel wert gewesen, später dann verheiratet mit Kindern, damals in den Fünfzigern, auch nur so viel wert, wie ihr der Rindsbraten gelungen war. Kein Beruf, nur Berufung: Ehemann, Kinder, Haushalt. Keine eigene Meinung, keine Wünsche, alles Wohl dem Manne, der das Geld heimbringt. Wenn man selbst nichts zu sagen hat, hat man auch keine Verantwortung für das eigene Sein. Passivität. Absolut. Und auch heute noch ist jeder andere auf der Welt mehr für ihre Befindlichkeit verantwortlich als sie selbst. Dass darunter ihre Befindlichkeit leidet, ist klar. Und wie sie ihre Umwelt sieht, aus welchen Augen, wohl auch.

Und er. Der nach dem Tod des Ehemannes sich um sie kümmerte. Immer und immer ihre Eigenarten erlebend, mitmachend. Nie war es recht, nie war es genug. Für ihn hat sie sich doch krummgemacht alle die Jahre. Für ihn und die anderen drei Kinder. Rücksichtnahme und Dankbarkeit sollten doch da endlich mal kommen! Rücksichtnahme darauf, dass sie selbst für nichts verantwortlich ist, weil ihr Sein doch keinen Wert hatte und hat. Dabei sollte er doch ihrem Sein endlich Wert geben und alles das sein und tun, was ein Mann doch so tut. Doch wie kann er Mann sein, wenn er ihr doch Kind ist? Und wie kann man sich aus alledem befreien ohne den anderen tödlich zu verwunden?

Und was soll ich tun, aus der Ferne? Es ist deren Leben, nicht meines. Und doch. Es tut weh, das so zu sehen. Wie schön könnten diese beiden es haben. Jeder für sich. Im Miteinander liegt dort kein Glück. Nicht einmal vergraben.



Mittwoch, 10. November 2010
Hoppla?!
Ich freu mich ja irre riesig auf "The Witcher 2", aber dass Geralt im Trailer zum zweiten Teil akkurat genauso aussieht wie mein Bruder, das haut mich ja jetzt doch um.



Montag, 8. November 2010
Ochja, naja, lalala,
- zur Abwechslung mal das andere Balg mit Aktenzeichen und Anwalt und Gericht.



Dienstag, 2. November 2010
... täglich rennt mir die Zeit davon. Ich werde alt und älter und renne hinterher.



Dienstag, 5. Oktober 2010
Geräuschkulisse
Toll ist auch, wenn ich so am telefonieren bin, mit Kundschaft, und der Burschi so ausdauernd am beißen ist, auf das Quietschspielzeug.



Samstag, 25. September 2010
Hey Kroaten, wir kommen!
Morgen dann endlich der Kroate. Heute alle Sitze aus dem Kleinbus gebaut, ist jetzt ein Zweisitzer, damit alle Hundeboxen reinpassen. Wir holen nämlich nicht nur unseren Kroaten ab, sondern übernehmen eine ganze Tour ab Nürnberg bis Südniedersachsen. Sind zwar nur, mit unserem Kroaten, drei an der Zahl, aber Boxen müssen sein, zu aller Beteiligten Sicherheit.

Heute letzte Instruktionen abgeholt und die Papiere für die Hunde. Alle gechipt und mit EU-Pass. Die Frage nach einem Wörterbuch "Wuff-Wuff: Kroatisch - Deutsch" habe ich mir verkniffen. Hehe.

Wird ein langer Tag morgen. Und voller Gestunke, denn drei Hunde aus einem Tierasyl riechen nun mal nicht nach Lenor oder wenigstens Landluft, sondern eben nach, nunja, Tierasyl. Man gewöhnt sich aber dran. Hoffe ich. Wenn nicht, dann ist das ja auch nur zeitlich begrenzt. Vier Stunden, wenn alles gut geht.

Sind da so reingerutscht, in die Sache. Eigentlich wollten wir ja nur unseren Kroaten...

... ist aber ein schönes Gefühl. Was tun, das gut tut. Anderen und einem selbst. Freu mich auf morgen. Sehr.



Donnerstag, 16. September 2010
Dramarama
Die Dramen geben sich hier die Klinke in die Hand. Man gewöhnt sich langsam daran, innerlich in Daueraufruhr zu sein. Nur die ständige Müdigkeit nervt gehörig.

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Wegen der Müdigkeit in die Hände eines Naturheilkundepaares begeben. Ich, als ungläubiger Kopfmensch! Doch dann haben es die beiden geschafft, mich vollkommen in Rotz und Wasser aufzulösen - Stichwort: Lebenskalender (und das ohne besondere Vorkenntnisse meiner Biografie). Inzwischen habe ich mich an die Grünen Smoothies gewöhnt, sie sogar ein wenig liebgewonnen. Abgenommen habe ich dennoch nix. Im Gegenteil: mein Körper hält sich für ein Wasserreservoir. Tz.

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Nach langem Hin und Her nun doch für den Kroaten entschieden. Wenn alles klappt, dann werden wir uns am letzen Sonntag im September zum ersten Mal in die Augen sehen. Ich bin schon jetzt sehr, sehr aufgeregt.

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Letzte Nacht geträumt, meine Mutter wäre gestorben. Heulend und zitternd aufgewacht aus einem Traum in dem ich heulte und zitterte. Der Gedanke, dass sie nicht mehr unendlich da ist, ist allgegenwärtig - 80 Jahre sind bereits jetzt ein langes Leben, viele erreichen dieses Alter erst gar nicht. Heute den ganzen Tag im Kreisdenken, wie das sein wird, wird sie wirklich nicht mehr da sein. Was wird dann mit dem kleinen Bruder, der zwar schon groß ist, aber das nur äußerlich. Möge dieses Drama noch lange nicht an die Tür klopfen - das könnte ich momentan nicht bewältigen, denke ich.

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Das erste Mal eine volle Hunderunde geschafft und erst auf dem Rückweg gehumpelt. Es wird. Langsam, sehr langsam, aber wo ein Wille, da auch eine ganze Hunderunde.

Apropos Hund: die Meinige hat vor ein paar Tagen einem anderen (kleinen Mistvieh) in den Schwanz gebissen. Richtig feste. Die letzten Zentimeter mussten dann doch tatsächlich in der Tierklinik amputiert werden. Zur Verteidigung der Meinigen: das Frauchen hat schon von Weitem so ein Geschrei gemacht - da noch grundlos - dass das eigentlich nur Notwehr war. Ich selbst war übrigens nicht dabei, sondern die Tochter. Alles in allem eine Verkettung der allerungünstigsten Umstände, die aufeinandertreffen konnten. Das Vertrauen in die Meinige lasse ich mir davon aber auf keinen Fall erschüttern. Sie ist keine Beisserin. Das weiß ich ganz gewiss.

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Gleich - mal wieder - Arzttermin. Da hab ich gerade auch so eine Serie. Wie bei den Dramen.