Montag, 21. Dezember 2015
Quak
Ich will ja niemanden etwas unterstellen, aber so stark wie in den letzten paar Wochen war das Gefühl, es bei diversen Blogs immer mit ein- und derselben Person zu tun zu haben, schon lange nicht mehr.

Nicht, dass es mich stören würde, soll und kann ja jeder machen, wie er meint. Wollte es nur mal erwähnt haben.



Samstag, 13. August 2011
Dat Pferd lahmt
Überall Baustellen. So vieles zu tun, zu erneuern, reparieren, richten, streichen, aufräumen, ordnen. Kopf voller Ideen, Wünsche, Vorstellungen. Und die Woche geht dahin und noch eine und noch eine und noch eine... und überall Baustellen....



Montag, 7. März 2011
Vorbei am...
... Haarstrang, diesen Ort, über den ich gerne glucksend lachen würde, es aber einfach nicht kann. Weiterfahren und weiter und die Schilder führen endlich andere, neutrale Städtenamen. Solche die mir egal sind. Ganz egal.

Das Schlucken und stumme Zähnefletschen. Das Kämpfen gegen das Heulen ganz tief aus der Brust heraus, immer wieder beharrlich oben anklopfend wie ein hartnäckiger Schluckauf. Dankbar plötzlich über die Gedanken an den Einen der da hinten irgendwo lebt. Ein Leben, das so ganz anders ist als das, was er mir zugewispert hatte, genauso wie ich es tat. Ja, ich mag an Jenen denken, der mir sehr weh getan, weil ich es so wollte und es so zuließ. Lieber an Jenen denken, in Resignation und latentem Zorn,als zu weinen über etwas, das ich nicht drehen, wenden, lenken, ändern kann, so gerne ich es würde. Nicht an die Mutter denken, die so klein und schmal geworden ist und so fremd aussieht unter der natürlichen Vertrautheit. Die Mutter, die sich aufs Sofa setzt, weil sie so müde ist - das hat sie nie getan, niemals zuvor und ich habe Angst, dass die vielen nächtlichen Träume zuvor Wahrheit werden, bald schon, und dieses heulkrampfige Elend mich tatsächlich bei Tage einholt.

So vieles, was geschehen ist, viel mehr, als in ein Leben gehört, und so viel Wut und Zorn und Schuld - und doch auch so viel Mutter, immer und immer und immer mehr, jetzt wo sie so klein und schmal geworden ist. Worte gingen niemals gut aus zwischen uns, und werden es auch nie, aber reichen alle die kleinen Zeichen zu zeigen, dass ich vergeben und vergessen habe und doch niemals vergessen werde? Sie nicht und auch nicht die guten Zeiten, Momente und Gesten aus vielen Jahren, gute und böse und vollkommen stille Jahre.

Als ich weit weg war und sie mir immer schrieb. Lange Briefe, ohne all diese bösen, beißenden Dinge, die zuvor immer zwischen uns standen. Als ich Heimweh hatte nach der Küche und nach ihr, wenn alle anderen irgendwo im Haus waren und wir beide allein in der Küche saßen. Daran muss ich denken und in der Nase kneifen Tränen, die nicht heraus sollen. Nicht dürfen. Ich werde nicht weinen, nicht jetzt, denn jetzt ist sie noch da. Sie ist noch da. Und ist ein solches altes, zähes Luder, wie ich selbst es auch bin und hoffe, auch später zu sein.

Denken an den Einen und alle die Lügen, die er mir erzählte und ich ihm. Ihm Gutes wünschen und die Pest. Und den Zorn fühlen und spüren, wie er eigentlich gar nicht mehr da ist. Festhalten muss ich die Wut, damit da überhaupt noch was ist, außer Scham vor mir selbst. Und dabei immer weiter fahren, raus aus diesem Tränental tief im Westen, nach Hause. Geheult wird nur daheim.



Dienstag, 15. Februar 2011
Alle die Jahre
Die eigenen Worte - zugegeben: von damals, als ich noch vollkommen unkritisch dem Medium Blog gegenüberstand und (blind)wütend in die Taste kloppte, was mir im Hirn (traum)tanzte - in einem Büchlein wiederzufinden, das bringt das Herz für einen Moment aus dem Takt und alte (verdrängte) Erinnerungen hauen mich (fast) aus den Schuhen.

Er hat es tatsächlich wahr gemacht, das mit dem Büchlein, der werte Herr Undiplomat. Und ich bin sprachlos und staune über alles das, was mir (wider Willen) in Kopf und Brustkorb herumkreist.

Lange her, das alles. Einiges tut dennoch immer noch weh. Anderes jedoch gut. Und einiges (weniges) dauert immer noch an. Nach allen den Jahren. Und das war es wert. War es tatsächlich wert.



Montag, 31. Januar 2011
Show me more
Es muss erst ein schweres Zugunglück geschehen, um die elendig belanglosen Dschungelcamper aus den Schlagzeilen zu bekommen. Wo bisher irgendwelche D-Promis im Dickicht saßen, sieht man jetzt zerborstene Zugteile und Menschen in Warnwesten von hinten. Gemeinsam haben die Bilder jedoch eines: es wird geheult. Und nein, ich bin nicht blind für echtes Elend, aber überaus angewidert von den Medien, welche der Menschheit servieren, woran sich die Menschheit ergötzen mag - mal in ausgiebiger Schadenfreude suhlend, mal in kurzem, oberflächlichem Entsetzen.



Donnerstag, 21. Oktober 2010
Welcome
- du merkwürdige Jahreszeit des geballten Sehnsuchtsziehen unterm Hals. Fast hatte ich dich vergessen, vor lauter Dramarama und Hundaufregung. Fast war mir so, als würdest du mal ein Jahr aus- und mich in Ruhe lassen. Aber jetzt, wo der Wind faucht, die Sonne kaum wahrnehmbar blitzt und die roten und gelben Blätter duftend durch die Lüfte segeln, kommst du einfach so, zackpeng, angerauscht und alles tut mir weh. Und ich denke an Sachen, die mir nicht gut tun, nicht gut getan haben, und gerade jetzt würde ich sie allesamt genauso nochmal machen. Ersatzweise würde es auch eine Hütte am Meer tun. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Wenn es wenigstens regnen würde. Oder besser noch: schneien. Dann könnte ich ein wenig zornig sein. Zorn ist so viel besser.



Montag, 23. August 2010
Warten|Schleifen
Dieses Gefühl des Wartens. Auf irgendwas. Und nie passiert etwas. Nie kommt etwas Neues. Nie was anderes. Und doch. Das Gefühl, da wird was kommen. Was neues. Anderes. Bisher nie gewesenes. Ganz sicher. Wenn heute nicht, dann morgen. Oder übermorgen. Vielleicht ist ja schon was im Briefkasten. Oder kommt noch. Am Nachmittag. Oder Abend. Oder morgen. Morgen bestimmt. Oder übermorgen.



Montag, 2. August 2010
Knie. Und neu: Handgelenk.
Ich ergebe mich diesem beschissenen Jahr 2010 und trage nun auch meine Handbandage mit einem (verkniffenen) Lächeln. Was bleibt mir auch anderes übrig, als dieses? Eben. Nichts.

Allerdings tut das Kahnbein mit Fixierung mehr weh als ohne. Andererseits sagt man ja, Schmerz ist für Heilung unabdingbar. Nunja. Ich kenne Schmerzen inzwischen in- und auswendig, das gesamte Jahr ist bisher nichts als Schmerz gewesen, nun soll es eben auch so zuende gehen.

Da kann das nächste Jahr dann nur besser werden. Ich wette, das wird ein wunderbares Jahr, ein grandioses, ein fantastisches! Ich werde täglich Hurra schreien! Ganz bestimmt!



Mittwoch, 28. Juli 2010
Mein erster Auslauf
führte mich ins Einkaufszentrum.

Und, ich wage kaum es zuzugeben: ich bin platt. Wie eine Flunder. Das liegt nicht daran, dass ich so viel gekauft hätte. Oder unser Einkaufszentrum so weitläufig wäre. Vielmehr ist mir der natürliche Ablauf des Gehens abhanden gekommen.

Wie geht man einfach so? Linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß usw., und das ohne darüber nachzudenken, und ohne den Fuß bewusst aufzusetzen, bewusst wieder anzuheben, bewusst das Bein vorzuschieben und so weiter, und so fort?

Und dabei habe ich immerzu ganz bewusst aufs Humpeln verzichtet. Habe nur gehinkt, wenn ich gar nicht mehr anders laufen konnte. Und nun kann ich nicht mehr laufen, ohne mich zu fragen, ob das so richtig ist.

Herrgottnochmal!

***

Anruf von der Krankenkasse erhalten und zu einem "Beratungsgespräch" eingeladen worden. Wobei, wie ich vermute, die Beratung denen selbst zugute kommen soll. Denn noch zwei Wochen länger krankgeschrieben, endet die Lohnfortzahlung und das Krankengeld beginnt. Und das tut dann denen weh - mir eher weniger. Wobei ich sofort und ganz spontan mit den Worten "wenn ich hier noch länger rumsitze, werde ich noch fetter" geantwortet habe und eine Verlängerung der Krankmeldung rigoros ausschloss. Auf der anderen Seite führte das zu amüsiertem Gelächter. Nun, der kann ja nicht wissen, wie es ist, fett zu sein und wie schwer, es nicht mehr zu sein. Und mit "fett" meine ich "fett". Nicht mollig, nicht dicklich, sondern "fett".

Der kann ja auch nicht wissen, wieviel ich bereits seit Mai, dem Anfang meiner Unfähigkeit zu Laufen, zugenommen habe. Und wieviel näher mich das an mein damaliges Höchstgewicht bringt - eine Zahl, die auszusprechen mir so unendlich schwerfällt und die mir, stelle ich sie mir in der Anzeige der Waage vor, die Luft zum Atmen abschnürt.

Kilo für Kilo kehren langsam aber stetig zurück und ich gerate langsam aber stetig in Panik. Denn was die Waage sagt, ist nicht einmal die ganze Wahrheit. Mit dem Ende des Trainings kommt auch das Ende der Muskulatur. Bereits nach 7 Wochen Untätigkeit baut der Körper ungenutzte Muskulatur ab (wozu soll die auch ernährt und durchblutet werden, ist doch unnötige Arbeit). Da Muskulatur aber schwerer als Fett ist und ich dennoch nicht ab-, sondern zunehme, ist die tatsächliche Fettzunahme deutlich gravierender als nur die Zahlenangabe der Waage.

Ich muss wieder auf die Beine kommen. Dringend. Mich bewegen, Energie verbrauchen, den Stoffwechsel hochpuschen, sonst... habe ich verloren. Noch einmal von ganz vorne anfangen, ich glaube, das schaffe ich nicht ein zweites Mal.




Montag, 26. Juli 2010
Spieglein, Spieglein
Scheinbar verschwinden alle diejenigen, bei denen ich ganz vorsichtig bereit bin, einen losen, fast vertrauensvollen Kontakt zuzulassen, sang-, klang- und spurlos in den Weiten des Webs.