(Staring at the sea)


I believe in nothing
One hundred suns until we part
I believe in nothing
Not in sin and not in God
(aus: 30 Seconds to Mars, 100 Suns)


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Mit dem Ende der Krücken kam das Ende der Fürsorge. Inzwischen ist mein Status "Krank" nur noch auf dem gelben Schein vorhanden, ansonsten hat man mich wieder vollkommen mir selbst überlassen. Nicht, dass mich das großartig überfordern würde - ich hätte ohnehin nicht noch länger auf dem Sofa herum gelegen - wurmen tut es mich aber dennoch. Wenn jemand anderes krank ist, wird von mir nämlich ein anderer Einsatz erwartet. Ein vollkommen anderer. Da kann mitunter nicht einmal mehr ein Telefongespräch entgegen genommen werden, während ich schon seit zwei Tagen munter die steile Treppe zur Waschküche hinunter und herauf humpele, im Folgeschritt, weil ich mich nicht traue, das rechte Knie zu belasten - tut ohnehin zu weh, um damit normal treppensteigen zu können.

(But: it's not a wonder, it's a Erfahrungswert.)

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Der Wunsch nach einschneidenden Veränderungen wispert mir immer wieder diverse Gedanken ins Ohr. Und machmal, damit ich auch wirklich zuhöre, brüllt er, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen. Und je weniger ich in der Lage bin, aus dem Umständen heraus, tatsächlich Veränderungen herbeizuführen, desto dringender äußert sich der Wunsch danach und beklagt sich, dass ich seinerzeit nicht geblieben bin, wo ich war, nämlich außer Reichweite und mit diesem Funken Freiheit und Selbstbestimmung, dem ich heute wölfisch hinterher heule.

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Richtig garstiges Ding bin ich heute. Aber garstig sein alleine reicht nicht aus. Davon dreht sich eben kein Kreis anders herum.